Aktive Wehr - Chronik
Übergabe des neu renovierten Feuerwehrdepots im Bad Lauchstädter Schloss.
1. Personalien / Mitglieder
Am 24. Januar wird eine neue Wehrleitung gegründet:
Wehrleiter:
Karsten Pfitzner
Stellvertreter:
Heiko Bohnensack
Leiter des Spielmannszuges:
Thomas Werner
Jugendfeuerwehrwart:
Gerhard Grauert
Schriftführer:
Volker Krause
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Lauchstädt besteht aus zwei Kommandostellen:
•
Kommandostelle 1 Bad Lauchstädt
•
Kommandostelle 2 Schotterey.
Die Freiwillige Feuerwehr hat derzeit eine Stärke von 115 Kameradinnen und Kameraden.
Aufgliederung:
32 aktive Mitglieder,
18 Mitglieder in der Jugendabteilung,
21 Mitglieder des Spielmannszuges,
44 Mitglieder in der Alters – und Ehrenabteilung.
Von insgesamt 17 Mitgliedern der Jugendfeuerwehr nahmen durchschnittlich 14 Mitglieder an den einzelnen
Zusammenkünften teil.
Protokollbuch
2. Geräte / Ausrüstung
3. Einsätze / Brände / Unfälle
Katastrophenschutz
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Lauchstädt ist mit einer Löschgruppe und einem Zugtrupp Bestandteil des
Löschzuges – Retten des Landkreises Merseburg -.
Die Kameraden hierfür werden zum großen Teil durch Helfer gestellt, die vom aktiven Wehrdienst freigestellt
sind.
Das sind z.Z. 7 Helfer
In diesem Jahr erfolgten 43 Einsätze
darunter:
Kleinbrände a
17
Kleinbrände b
2
Mittelbrände
3
Großbrände
5
Hilfeleistungen
15
Fehlalarme
2
Hilfeleistungen im Einzelnen:
Verkehrsunfälle
6
Wasserschäden
3
Personen in Not
1
Windbruch und Sturmschäden
5
Bei den Einsätzen wurden durch die Kameraden ca. 1650 Stunden geleistet.
Vorbeugender Brandschutz
Im Rahmen des vorbeugenden Brandschutzes wurden in diesem Jahr 44 Brandsicherheitswachen im Goethe –
Theater Bad Lauchstädt durchgeführt.
Dabei wurden ca.417 Stunden geleistet.
Brandschutzkontrollen in Betrieben werden nicht mehr durchgeführt, da sie im Aufgabenbereich des Kreises
liegen.
Lehrgänge an der Brand – und Katastrophenschutzschule Heyrothsberge
1 Wehrleiter
a 24 Stunden
6 technische Hilfeleistung
a 35 Stunden
3 Gruppenführer
a 70 Stunden
1 Gerätewart
a 35 Stunden
Lehrgänge im Kreis Merseburg
12 Sprechfunker
a 16 Stunden
9 Atemschutzgeräteträger
a 20 Stunden
3 Maschinisten
a 35 Stunden
Die Ausbildung auf Standortebene wurde zu folgenden Schwerpunkten durchgeführt:
- Gesetze, Verordnungen, Dienstvorschriften,
- Grundlagen gefährlicher Stoffe und Güter,
- Unfallverhütung,
- Fahrzeug und Gerätekunde,
- Brandbekämpfung,
- Löschwasserversorgung,
- technische Hilfeleistung,
- Erste Hilfe.
Protokollbuch
Januar
Brandbekämpfung im Grundstück Ernst – Thälmann- Str./Bahnhof- Str.
Es brennt loses Stroh in einer Scheune.
Mai
Ca. 50 m Bahndamm und alte Schwellen werden mit Wasser und Erde abgelöscht.
Einsatzort: Haltepunkt Schotterey.
Ein PKW ist von der Fahrbahn abgekommen und hat sich überschlagen. Die Fahrbahn wird
von dem ausgelaufenen
Kraftstoff gereinigt.
Juni
Auffahrunfall in Bündorf.
Fällen von zwei Bäumen am Bahnhofsgelände
Hallesche Straße.
Eingesetzte Fahrzeuge: LF 8, LF 16, HRW
August
Beseitigung von Öl an der Unfallstelle Querfurter Straße.
Dezember
Strohballenbrand in der Scheune Ernst-Thälmann-Str./ Banhofstr..
Beim Eintreffen der Freiwilligen Feuerwehr brennt es schon in voller Ausdehnung.
Im Einsatz sind folgende Fahrzeuge: LF 16, LF 8, HRW, LF 8 (Großgräfendorf).
Anwesend sind 22 Kameraden.
Wasserrohrbruch im Keller Lauchaufer 2.
Im Einsatz sind 6 Kameraden und LF 16.
Protokollbuch
4. Veranstaltungen / Versammlungen
Aktivitäten der Feuerwehr
- Besuch von Kameraden bei der Feuerwehr Haan,
- Mitgestaltung der Museumstage im Kurpark,
- 35 Jahre Spielmannszug,
- Teilnahme am Tag der Offenen Tür in Delitz am Berge,
- Heimatfest in Lodersleben,
- Getränkestand zum Brunnenfest,
- Feuerwehrfest in Großgräfendorf,
- 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Querfurt,
- Tag der Offenen Tür,
- Weihnachtsfeier zum Jahresabschluss.
Anlässlich des „Tages der Offenen Tür“ führt die Jugendfeuerwehr einen Kuchenbasar und eine Einsatzübung
durch.
Protokollbuch
5. Sonstiges
Die Partnerschaft zur Feuerwehr Haan konnte durch gegenseitige Besuche weiter vertieft und ausgeweitet
werden. Durch die Übergabe von einem TSA – Anhänger und einer Feldküche konnte der Feuerwehr Haan sehr
geholfen werden.
Baumaßnahmen
Nach einer 7 monatigen Umbauzeit wurde am 26.3.1992 das modernisierte und erweiterte Gerätehaus in Bad
Lauchstädt übergeben. So stehen jetzt ein Versammlungs- und Schulungsraum, Küche, Kleiderkammer,´Büro,
Dusche und Toiletten zur Verfügung.
Im Gerätehaus Schotterey wurde der Fußboden teilweise erneuert und die Fenster vergittert, wodurch die
Sicherheit für die Funkgeräte gewährleistet wurde.
Es sind aber noch weitere Baumaßnahmen notwendig. So z.B. der Austausch der Eingangstür und die
Entfernung einer Zwischenwand.
Protokollbuch
Stadt Bad Lauchstädt
Sachsen – Anhalt
Stadtverwaltung Bad Lauchstädt
Bad Lauchstädt, 24.01.1992
Lieber Herr Schmidt,
mit dem heutigen Tag endet für Sie ein wichtiger Abschnitt Ihres Lebens. Viele Jahre gehörten Sie zur
Freiwilligen Feuerwehr Bad Lauchstädt, und während der letzten 10 Jahre waren Sie der Wehrleiter.
Ob an der Spitze oder an der Spitze der Wehr, immer haben Sie diesen Dienst ernst genommen und
verantwortungsbewusst gearbeitet. Heute nun gehen Sie aus Gesundheitsgründen in den verdienten Ruhestand.
Ein Jüngerer wird an Ihre Stelle treten, und ich bin überzeugt, dass die Freiwillige Feuerwehr Bad Lauchstädt
den hervorragenden Ruf, den sie im Kreisgebiet besitzt, auch weiterhin bewahren wird. Sicher werden Sie oft
den Dienst Ihrer Kameraden beobachten, und wenn alles gut klappt, dürfen Sie darauf stolz sein, denn dann ist
der Samen, den Sie mit Ihrem Pflichtbewusstsein und Ihrer Einsatzbereitschaft gelegt haben, aufgegangen und
hat Frucht gebracht. Ihre Nachfolger werden sicher zu Ihnen kommen und Sie um Rat bitten. Ich weiß, dass sie
bei Ihrem Kameraden Werner Schmidt dann nicht umsonst anklopfen.
Bad Lauchstädt ist ein schönes Städtchen mit einer erheblichen Zahl kulturhistorisch bedeutsamer Gebäude, im
Mittelpunkt unser berühmtes Goethe – Theater. Wenn hier kein Schaden entstanden ist, hat unsere Feuerwehr
durch ihren vorbeugenden Brandschutz daran erheblichen Anteil. Dafür möchte ich, als Bürgermeisterin der
Stadt, Ihnen allen herzlich danken.
Ihnen lieber Herr Schmidt, sage ich heute ein ganz großes Dankeschön.
Wir wünschen Ihnen Gesundheit und viele schöne Jahre in unserem größer gewordenen und freien Vaterland.
Als Dank der Bürger von Bad Lauchstädt darf ich Ihnen noch ein Erinnerrungsgeschenk überreichen.
Maria Loos
Bürgermeisterin
Freiwillige Feuerwehr Bad Lauchstädt
Tag der Offenen Tür
2. Oktober 1992
19.30 Uhr
Fackelumzug – Abmarsch ab Schlosshof
3.Oktober 1992
10.00 Uhr
Eröffnung durch den Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Bad Lauchstädt
anschl.
Frühschoppen
Technikausstellung
13.00 Uhr
Vorführungen durch die Feuerwehr
- Kinderrundfahrten mit dem Feuerwehrauto
- Spiele für die Kleinsten
15.00 Uhr
Kaffee und Kuchen
Für Speisen und Getränke ist gesorgt.
Änderungen vorbehalten!
Aus den Unterlagen der FF. 1992
Feuerwehr IN SACHSEN – ANHALT
Merseburg.
Fällt im Land Sachsen – Anhalt das Wort Bad Lauchstädt, dann denken die Meisten an das Goethe – Theater
oder an den Lauchstädter Heilbrunnen. Nicht weniger bedeutungsvoll für diese Stadt mit ihren 4000 Einwohnern
ist aber die Existenz der Freiwilligen Feuerwehr, die mittlerweile seit 103 Jahren besteht. Folgt man der
Chronik, den Erinnerungen, Episoden und Erlebnissen aus einhundert Jahren, dann erst wird deutlich, warum die
Lauchstädter heute noch genauso zu ihrer Wehr stehen wie die Gründer am 14. März 1889 im Gasthof „ Zum
Stern“. Stets lag und liegt den Kameradinnen und Kameraden das Gemeinwohl am Herzen. Einer für Alle – Alle
für Einen. Dieses Leitmotiv hat noch heute volle Gültigkeit, ist der Maßstab für das Handeln der 108
Angehörigen der FFw.
„Waren es zunächst geringere Hilfeleistungen und Bekämpfung von kleinen Bränden in Wohngebäuden,
Scheunen und Ställen sowie Brände in der Flur, die die Einsatzbereitschaft der Wehr forderten, kamen sehr bald
Bewährungsproben bei Hochwasser, Katastrophen, Bränden im Brunnenversand oder bei Havarien in Betrieben
wie dem Zentralen Umspann –
werk oder dem Erdgasspeicher in Teutschenthal, die in unserem Einsatzgebiet liegen“, erfahren wir vom 1.
Stellvertreter des Wehrleiters, Hans Ulrich. Tausende von freiwilligen Arbeitsstunden haben die Kameraden der
FFw bisher in der Stadt und bei der Instandhaltung ihres Gerätehauses geleistet. Erinnert sei an die aktive
Mithilfe beim Bau des Freibades, bei der Sauberhaltung der Laucha, an die Renovierung des Depots und der
Kommandostelle Schotterey.
Dieses Engagement und der persönliche Einsatz der Angehörigen der FFw hielt glücklicher Weise auch nach der
Wende an, erklärte uns Bürgermeisterin Maria Loos, die für Feuerwehr und Stadt gleichermaßen aufgeschlossen
ist. Dank ihrer Unterstützung gehört das Feuerwehr-
haus mit zum renovierten Schlossensemble. Überhaupt wird hier in Bad Lauchstädt der Erhal-
tung und Pflege der historischen Bausubstanz inklusive der historischen Kuranlagen großes Augenmerk
gewidmet. Allein 3,2 Millionen Mark stellte das Wirtschaftsministerium als Fördermittel zur Verfügung. Die
Kommune brachte eine Million aus Eigenmitteln auf, die überwiegend für die Sanierung des Feuerwehrdepots
durch einheimische Handwerker verwandt wurden. In den schmucken Räumen finden heute die Schulungen der
FFw, die Übungsstunden des Spielmannszuges oder Sitzungen der Stadtverwaltung statt. Natürlich kommt auch
die Geselligkeit nicht zu kurz. Im Durchschnitt wird die Wehr monatlich zu sechs bis sieben Einsätzen gerufen,
bemerkt der Leiter des Ordnungsamtes in der Stadtver –
waltung, Hartmut Schaks. Er ist der Ansprechpartner für die Feuerwehr, sorgt sich um soziale Probleme der
Angehörigen, koordiniert die Einsatzpläne für den vorbeugenden Brandschutz der kommunalen Gebäude,
organisiert technische Hilfeleistungen und bewahrt so indirekt die Lauchstädter Kulturschätze vor Feuer und
Verlust.
Freiwillige Feuerwehr auch im Goethe – Theater präsent
In kürze beginnt in Bad Lauchstädt wieder eine neue Sommertheater – Saison.
Es ist bereits die 191! – Was sie mit der Feuerwehr zu tun hat? Eine ganze Menge, denn schließlich müssen drei
Kameradinnen oder Kameraden zu jeder Vorstellung Brandwache halten. Bei annähernd 50 Vorstellungen von
Mai bis Oktober stellt die Gewährleistung des Brandschutzes einen hohen Anspruch. Seit drei Jahren pflegen die
Bad Lauchstädter enge Partnerschaftsbeziehungen zur Stadt Haan in Westfalen. Waren es zunächst nur lose
Bekanntschaften zwischen beiden Sparten von Polizei und Feuerwehr, sind nun die Klein –
Gärtner, Kaninchenzüchter oder Briefmarkensammler aus Ost und West auch hinzugekom –
men. Erst kürzlich begrüßte die Haaner Feuerwehr 28 Kollegen und ihre Frauen aus Bad Lauchstädt .Schon
nächsten Monat erfolgt der Gegenbesuch, dann nämlich, wenn der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr
sein 35 jähriges Jubiläum begeht und viele Gäste mit klingendem Spiel im Kurpark auftreten.
Ernst Schwarz
Aus den Unterlagen der FFw 1992
Geschenk der Lauchstädter Feuerwehr :
Gulaschkanone und Anhänger aus NVA- Beständen
Haan, für 200 Liter deftige Suppe ist Platz in den „Hängetöpfen“ des noch dunkel –oliv- farbenen Anhängers :
Vor einigen Tagen rollte eine Gulaschkanone auf den Hof der Feuerwache an der Nordstraße. Die Besonderheit:
der rollende Kochtopf und ein roter Feuerwehranhänger stammen aus den Beständen der ehemaligen
„Nationalen Volksarmee“ (NVA). Beides zusammen ist ein Geschenk der Feuerwehrkameraden aus Bad
Lauchstädt. Mit den Blauröcken aus der Partnerstadt in Sachsen – Anhalt verbindet die Haaner Feuerwehr
inzwischen eine gute Freundschaft. Die Erweiterung des Feuerwehr – Fahrzeugsparks wird jetzt – überwiegend
in Eigenarbeit – restauriert und aufgearbeitet. Hauptbrandmeister Kurt Knepper, der zusammen mit Eberhard
Salinger die Anhänger aus der Goethestadt holte, schätzt, dass die Anhänger spätestens zum Jahresende
„einsatzbereit sind und dann nach Feuerwehr aussehen“.
Aus den „Haaner Treff“ 1992